Seit vielen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich. Mein Themengebiet: Fortbildung für Fachanwältinnen und Fachanwälte aus den Fachanwaltschaften gewerblicher Rechtsschutz (u.a. „meine“ Bereiche Wettbewerbs-, Marken- und Designrecht) sowie Urheber- und Medienrecht. Fortbildung ist dabei ein Wort, das bei vielen unmittelbar Assoziationen mit lauwarmem Kaffee und nicht enden wollenden Stunden in schlecht klimatisierten Räumen hervorruft, in denen ein Referent Fragen stellt, die er sich selber beantworten muss, weil keiner der Zuhörer die Hand hebt.
Also warum tue ich mir das an?
Weil es auch anders geht. Das hat, nicht zum ersten Mal, die Herbsttagung der AGEM gezeigt. Ich bin immer noch beeindruck, aber auch sehr dankbar für das unglaublich positive Feedback, das wir zur diesjährigen Ausgabe erhalten haben. Wir, das ist in diesem Fall nicht JBB, sondern der Geschäftsführende Ausschuss (GfA) der AGEM.
Die Arbeit im GfA ist bereits für sich genommen eine Bereicherung und belohnt die Mühen ehrenamtlicher Arbeit. Mitursächlich dafür ist sicherlich die Grundentscheidung des DAV (Deutscher Anwaltverein) gewesen, zwei Fachanwaltschaften unter dem Dach einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzufassen. Natürlich, mit dem Urheberrecht haben viele der Kolleginnen und Kollegen aus dem gewerblichen Rechtsschutz auch zu tun. Aber Presse- und Äußerungsrecht? Das ist doch eine andere Baustelle, das sind andere Mandanten, andere Themen. So wie Rammstein oder Correctiv. Für mich als Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz ist es spannend und macht Spaß, diese Themen mitzuverfolgen, denn die Kolleginnen und Kollegen, die diese Bereiche betreuen, berichten oft aus erster Hand.
Mit den anderen steht man in einem Konkurrenzverhältnis – aber nicht, wenn es um die gemeinsame Arbeit im GfA geht. Auch das ist eine immer wieder schöne Erfahrung, dass man sich vor Gericht zwar streiten, im Übrigen aber sehr gut zusammenarbeiten kann.
Hinzu kommt, dass wir alle aus Kanzleien kommen, die sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden – und damit auch die unterschiedlichen Kanzleien repräsentieren, die am Markt im gewerblichen Rechtsschutz und im Urheber- und Medienrecht aktiv sind.
All diese Umstände und Faktoren haben dazu beigetragen, dass es uns gelungen ist, auch in diesem Jahr wieder eine zweitätige Fortbildung mit abwechslungsreichem Programm zu organisieren, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern offensichtlich viel Freude, aber auch viele Erkenntnisse mit auf den Weg gegeben hat.
Nach der ganzen Vorarbeit und Programmplanung haben es dann aber die Referentinnen und Referenten durch die Bank weg fertiggebracht, das Publikum nicht nur fortzubilden, sondern auch für die Themen zu begeistern und sogar zu unterhalten.
Last but not least sind es die Kolleginnen und Kollegen, die an der Herbsttagung teilnehmen, die einen wesentlichen Beitrag für den Erfolg der Veranstaltung liefern – gute Fragen, gute Diskussion, gute Stimmung. Ein Netzwerk ganz besonderer Art. Und zudem auch als Vortragende präsent: Die „Aktuelle Stunde“ stellt inzwischen einen krönenden Abschluss der Tagung dar. Hier berichten die Kolleginnen und Kollegen Fällen aus der eigenen Praxis, oftmals unterhaltsam, stets informativ, immer spannend.
Ich kann daher nur sagen: Es macht Spaß, es bereitet Freude, es bereichert, bringt Erkenntnisse mit sich – und ein tolles Netzwerk.
Darum mach ich das.